Die Turnstunde mit den Winterwichtel
Wir alles wissen es - Bewegung ist für den ganzheitlichen Entwicklungsprozess eines Kindes unerlässlich.
Tatsache ist aber, dass der Großteil der Kinder sich viel zu wenig bewegt - vor allem jetzt im Winter. Sie leben in einem Alltag, in dem die Kinder ihrem natürlichen Bewegungsdrang nicht nachgehen können.
Hinzu kommt auch, dass dem Bereichen Turnen & Bewegung in vielen Kindergärten kein hoher Stellenwert eingeräumt wird.
Auf dich trifft das nicht zu, denn sonst würdest du diese Zeilen jetzt gerade nicht lesen, nicht wahr?😅
Warum ausreichend Bewegung für Kinder unerlässlich ist
Klar - Bewegung ist die Voraussetzung für einen gesunden Körper. Für Kinder steckt in Bewegung allerdings noch viel mehr…
Durch Bewegung erleben sie eine individuelle und harmonische Persönlichkeitsentfaltung:
ihr Selbstvertrauen wächst
manchmal erfordert etwas Mut und Überwindung
Kinder empfinden Stolz, wenn sie etwas geschafft haben
sie erleben, was ihr Körper alles kann
sie erfahren, wie viel Kraft bereits in ihnen steckt
Über Bewegung können Kinder Gefühle noch besser erleben und auch steuern:
Bewegung macht Freude - die Kinder lachen, toben und haben Spaß
Kinder bemerken, dass Bewegung schlechte Laune vertreiben kann
sich gemeinsam zu bewegen stärkt das Gemeinschaftsgefühl
Die heutige Turnstunde ist so schnell und einfach vorbereitet. Da gibt es nun wirklich keine Ausrede mehr, sie nicht auszuprobieren…😉
Eine Turnstunde mit Langbänken zum Thema Winter
Das bauchst du für die Turnstunde:
mehrere Langbänke
eventuell farbige Tücher und/oder Zahlenkarten
Wie du den Einstieg in die Turnstunde gestalten kannst
Kennst du das Bewegungsspiel „Packerl auf - Packerl zu“?
Es eignet sich super, um die Kinder aufzuwärmen und die unterschiedlichsten Bewegungsformen auszuprobieren. Außerdem gibst du nicht direkt vor, was die Kinder genau machen sollen, sondern sie werden selbst kreativ und lassen sich eine passende Bewegung einfallen.
So geht das Spiel:
Jedes Kind macht sich am Boden ganz klein wie ein Päckchen (bei uns in Österreich ist es ein Packerl😉).
Wenn es im Raum still geworden ist, suchst du dir ein „Packerl“ aus, kitzelst es am Rücken mit den Worten: „Packerl auf: Es kommen … z.B. alles Katzen… heraus!“
Alle Kinder schleichen nun wie die Katzen und imitieren auch deren Laute.
Nach einiger Zeit rufst du: „Packerl zu!“ und alle Kinder suchen sich wieder einen Platz am Boden und machen sich ganz klein.
Ein anderes Packerl wird geöffnet… (z.B. galoppieren wie ein Pferd, stampfen wie ein Elefant, trippeln wie ein Mäuschen, hoppeln wie der Hase, sich am Boden schlängeln wie die Schlange, sausen wie der Wind,… was immer den Kindern zum jeweiligen Tier/Fahrzeug/Gegenstand einfällt)
Beim letzten Packerl, das du öffnest kommen die Winterwichtel raus, denn die brauchst du gleich für die Turnstunde…
Merke dir gerne diese Grafik auf Pinterest,
um auf die folgende Turnstunde jederzeit zurückgreifen zu können.
Turnen mit der Langbank - Ideen für den Kindergarten
Ich finde Turn- und Bewegungsstunden, bei denen die Übungen einfach so nach einander gereiht werden, ziemlich langweilig.
Ich verpacke Turnstunden liebend gerne in Geschichten. Das macht viel mehr Spaß, die Übungen greifen ineinander und den Kindern bleibt das Erlebte viel besser im Gedächtnis.
Passend zur Jahreszeit stehen bei dieser Turn-Geschichte die Winterwichtel im Mittelpunkt. Wandele die Geschichte einfach ab, um die Turnstunde während einer anderen Jahreszeit umzusetzen.
Als erstes werden die Langbänke mittig im Raum und parallel zueinander aufgestellt. So bleiben sie während der gesamten Turnstunde stehen.
Wenn du willst, kannst du jede Langbank zur besseren Orientierung während der Turnstunde mit einem farbigen Tuch oder Zahlen markieren.
Jetzt kann es auch schon losgehen:
Die Übungen für die Turnstunde
Die Kinder sind immer noch die Winterwichtel aus dem vorangegangenen Bewegungsspiel. Sie befinden sich mitten im verschneiten Wald und sie lieben Abenteuer. Währende sie so durch den tiefen Schnee stapfen, finden sie umgefallene Bäume. Was die Wichtel jetzt wohl anstellen…?
Übung Nr. 1:
Die Winterwichtel steigen über die Langbänke, ohne sich gegenseitig zu behindern. Eine Runde hinauf und hinunter steigen, bei der nächsten Runde versuchen sie über die Baumstämme zu steigen, ohne diese zu berühren.
Übung Nr. 2:
Die Winterwichtel werden mutiger und versuchen, die Baumstämme laufend zu überwinden.
Übung Nr. 3:
Als nächstes steigen die Winterwichtel auf die Baumstämme und hüpfen auf der anderen Seite hinunter…
mal machen sich die Wichtel so richtig schwer wie ein Sack und hüpfen runter, dass der Schnee wirbelnd durch die Luft fliegt.
mal ganz sachte, lautlos und leicht wie eine Feder, damit die Eichhörnchen in ihrer Baumhöhle nebenan nicht aus ihrer Winterruhe geweckt werden.
Um das Eichhörnchen wirklich nicht zu wecken, beschließen die Wichtel weiter zu marschieren (die Kinder bewegen sich frei im Raum, um die Langbänke herum).
Die Winterwichtel kommen an einen Bach mit eiskaltem Wasser. Auch hier finden sie umgefallenen Bäume, die den Wichtel als Brücken dienen.
Teile die Kinder für die folgenden Übungen gerne auch in entsprechend viele Gruppen ein, so wird die Wartezeit deutlich verkürzt.
Übung Nr. 4:
Die Winterwichtel balancieren in ihrem Tempo über die Baumstämme und achten darauf, dass sie nicht in den eiskalten Bach fallen.
Übung Nr. 5:
Es hat sich Eis auf dem Wasser gebildet. Die Wichtel sind besonders mutig, steigen auf den Baumstamm und steigen rechts runter, wieder rauf, links herunter, wieder rauf,… bis sie am Ende des Baumstammes angekommen sind.
Übung Nr. 6:
Die Winterwichtel sind schon etwas müde, aber ans nach Hause gehen denken sie noch lange nicht. Deshalb legen sie sich mit dem Bauch auf den Baumstamm und ziehen sich mit letzter Kraft ans andere Ufer.
Übung Nr. 7:
Die Eisschicht auf dem Wasser wird immer dicker und dicker. Deshalb versuchen die Winterwichtel, sich unter den Baumstämmen durch zu schlängen, um ans andere Ufer zu kommen.
Mehr von den Winterwichteln findest du übrigens auch in diesem Blogartikel.
Im Praxisheft „Kunterbunt und farbenfroh“ treiben die Punktnasen ihren Unfug bei einer Reaktionsgeschichte…
So kannst du den Ausklang der Turnstunde gestalten
Alle Winterwichtel sitzen im Grätschsitz auf ihrer Langbank bzw. dem Baumstamm.
Auf dein Signal ihn (z.B. zweimal in die Hände klatschen) wechseln die Wichtel den Baumstamm. Aber Achtung - mache vor Spielbeginn mit den Kindern aus, welche Gruppen miteinander die Langbank tauschen.
Noch ein kleiner Tipp
Wenn du die Langbänke mit farbigen Tüchern oder Zahlkarten markierst, fällt den Kindern die Orientierung leichter.
Nach ein paar flotten „Baumstamm-Wechsel“ darf sich jeder Winterwichtel einen Platz am Boden suchen und sich dort ausgestreckt auf den Rücken legen, die Handflächen sind geöffnet und zeigen nach oben.
Die Wichtel schließen die Augen und ruhen für ca. eine Minute.
Zum Schluss atmen alle noch mal ganz tief ein, dass der Bauch sich hebt. Dann wird die ganze Luft langsam wieder ausgeatmet, bis sich der Bauchnabel nach innen zieht.
Die Wichtel öffnen ihre Augen, schütteln ihre Beine, Arme, Hände, recken und strecken sich,… und gehen erfrischt in den restlichen Tag!
Ich wünsche dir und deinen Kindergartenkindern
viel Spaß und Bewegung mit dieser Winterwichtel-Turnstunde!
Weitere Winterwichtel-Ideen findest du HIER AUF DEM BLOG und von mir gibt es auch noch andere Wichtel - die Punktnasen! Was die machen, verrate ich dir im Praxisheft „Kunterbunt und farbenfroh“. Hier geht es zum Praxisheft.
Lade dir hier die Turnstunde mit Langbänken kostenlos als PDF-Datei herunterladen:
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Last but not least... ⤵️
Hallo,
Die Idee mit der Winterturnstunde fand ich so gut, dass ich sie gleich mit meiner Gruppe ausprobiert habe. Die Kinder fandens klasse.
Und das Erwärmungsspiel kam so gut an, dass wir es jetzt öfter spielen werden.
Vielen Dank für deine immer wieder fantastischen Ideen 👍
Danke für die Langbankturnstunde!