Hast du im Kindergarten schon mal eine Sortiergeschichte ausprobiert?
Ich weiß nicht genau, ob es „Sortiergeschichten“ tatsächlich gibt, ich liebe es allerdings, alle möglichen Spiel- und Lernimpulse in eine Geschichte zu verpacken. So sind auch meine Sortiergeschichten entstanden, die ich immer frei von der Leber weg erzähle.
Auch die Dinge, die sortiert werden sollten, hab ich immer an das aktuelle Thema und das Alter und den Entwicklungsstand der Kinder angepasst.
HINWEIS:
HIER findest du eine weitere Sortiergeschichte von und mit Familie Igel!
Du fragst dich jetzt sicher, was genau eine Sortiergeschichte sein soll und wozu sie gut ist, stimmt’s?
Dazu muss ich zuvor ein kleines bisschen ausholen…
Sortieren zu können gehört zu den mathematischen Vorläuferfähigkeiten, die Kinder vor dem Schuleintritt beherrschen sollen.
Um Dinge nach bestimmten Merkmalen zu sortieren, müssen Kinder erstmal unterschiedliche Klassifikationssysteme kennenlernen. Wenn ein Person - egal ob Kind oder Erwachsen - vor einem großen Haufen mit den unterschiedlichsten Dingen sitzt und die Aufgabe bekommt „Jetzt sortier doch mal!“, wird das erstmal nichts…
Es braucht ein oder mehrere Klassifikationssysteme, die festlegen nach welchen Kriterien sortiert werden soll.
Lautet die Aufgabe hingegen „Sortiere alle blauen Dinge hierher und alle die rot sind dorthin!“, ist die Sache klar.
Da die mathematischen Vorläuferfähigkeiten Sortieren und Klassifizieren immer sprachlich vermittelt werden, passt es doch super, sie in eine Geschichte zu verpacken.
Vorbereitung:
Die folgende Sortiergeschichte ist ganz schnell umgesetzt und benötigt kaum Vorbereitung.
Für die Geschichte wird der gesamte Gruppenraum mit einbezogen. Achte darauf, dass die Kinder genügend Platz haben, da sich die Geschichte - wenn du magst - auch mit einem Bewegungsspiel kombinieren lässt.
Überlege dir im Vorfeld, nach welchen Kriterien die Kinder sortieren sollen. Hier auf dem Foto sind es bespielsweise Farbe, Form und Anzahl. Zu diesen drei Klassifikationssystemen machst du 3 kleine Nestchen. Mehr brauchst du nicht vorbereiten.
Einstieg:
Die Kinder sitzen mit dir im Kreis, in eurer Mitte befinden sich die drei Nestchen.
Bevor es aber mit der Geschichte los geht, dürfen die Kinder ein Rätsel lösen.
Die Lösung verrät, um wen es in der Geschichte geht…
Ich hab ein stachliges Gehäuse.
Ich fange Schlangen, ich fange Mäuse.
Ich bin ein lebendiges Nadelkissen
und trotze selbst des Hundes Bissen.
Und rührt unsanft ein Kind mich an,
so ball ich mich zur Kugel dann,
und werd mit meinen scharfen Spitzen
die allzu dreisten Finger ritzen.
(Verfasser*in unbekannt)
(Mich hat es jetzt echt interessiert, ob Igel wirklich Mäuse fressen… es stimmt tatsächlich!!)
Bevor ich mit dem Hauptteil fortfahre, hab ich hier noch was für dich!
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Hauptteil:
Die folgende Geschichte, die ich dir hier aufgeschrieben habe, soll dir zur Orientierung dienen. Erzähle die Geschichte frei in deinen Worten und passe sie so an, wie sie dir gefällt.
Ich habe zur besseren Veranschaulichung 3 komplett unterschiedliche Kriterien gewählt und diese zusammen in die Geschichte gepackt.
Du weißt selbst am Besten, ob drei komplett unterschiedliche Kategorien in einer Geschichte für deine Gruppe schon klappen oder ob du lieber erst mal mit dem Klassifikationssystem Farben beginnst, ein andermal Formen usw.
In diesem Blogartikel geht es um die Frühlings-Sortiergeschichte.
Die Sortiergeschichte mit Familie Igel im Herbst findest du HIER.
Frühlingserwachen bei Familie Igel
Die warme Frühlingssonne kitzelt die drei kleine Igelkinder wach. Die Drei recken und strecken sich und wecken schnell ihre Igelmutter, die noch tief und fest schläft. Die kleine Igel sind voller Vorfreude, denn sie wollen endlich wieder raus aus ihrem Winternestchen und den Frühling begrüßen.
Die Igelmutter öffnet den Eingang des Winterquartiers und - oh Schreck! Vor dem Eingang des Igelnestchens sieht es aus!!! Durch den vielen Schnee, der im Winter auf dem Waldboden lag, versperrt nun ein wildes Durcheinander von Blättern, Ästen, Steinen, Wurzeln und Rindenstücken den Ausgang.
„Da liegen ja lauter lange Sachen kreuz und quer herum!“ ruft das erste Igelkind entsetzt.
Jedes Kind macht sich nun auf die Suche nach einem langen Gegenstand, den es in eure Kreismitte bringt. So entsteht schon ein kunterbunter Haufen mit langen Dingen.
Das zweite Igelkind ärgert sich: „Schau mal, da sind auch viele kurze Dinge, die uns den Weg nach draußen versperren!“
Die Kinder gehen wieder im Gruppenraum auf die Suche. Dieses Mal sollen kurze Gegenstände mitgebracht und auf den wilden Haufen in eurer Mitte gelegt werden.
Das dritte Igelkind tritt zum Eingang des Nestchens und schimpft: „Und habt ihr schon all die harten Dinge gesehen, die unseren Ausgang versperren?“
Die Kinder bekommen jetzt den Auftrag, harte Dinge zu suchen.
Die Igelmutter bemerkt: „Schaut doch nur! Da sind auch viele weiche Dinge, wie flauschig und angenehm sie doch sind!“
Können die Kinder auch weiche Dinge im Gruppenraum finden?
Die Igelmutter muntert ihre drei Kleinen auf und schlägt vor, gemeinsam nach und nach alle Gegenstände, die ihren Ausgang versperren, außeinander zu sortieren.
So machen sich die Igelkinder an die Arbeit und gemeinsam sortieren sie erst die langen Gegenstände aus, dann legen sich alle kurzen Dinge auf einen andern Platz.
Jetzt bilden nur noch die harten und weichen Dinge ein wildes Durcheinander. Schnell haben die drei auch hart von weich getrennt und der Weg nach draußen ist endlich frei!
Nun sind die Kinder an der Reihe…
Auch sie versuchen, die Gegenstände in eurer Mitte zu sortieren. Vielleicht fällt den Kindern dabei auf, dass manche Gegenstände in zwei Kategorien passen würden? So kann beispielsweise eine Feder zu den langen Gegenständen gelegt werden und auch zu den weichen.
Um dieses Dilemma lösen zu können, kannst du zum Sortieren Gymnastikreifen einsetzten:
So können die Kinder die Reifen überlappend auf den Boden auflegen. Auf diese Weise kommen z.B. in den ersten Abschnitt alle weichen Gegenstände, in die Schnittstelle alle weichen und langen Gegenstände und in den dritten Abschnitt alle Dinge, die lang sind.
Wie auch bei meiner anderen Sortiergeschichte gilt auch hier:
Passe die Anzahl und die Arten der Kategorien, nach denen sortiert werden soll, dem Alter der Kinder an.
Natürlich kannst du auch hier ein Bewegungsspiel einfließen lassen, indem die Kinder die Gegenstände behutsam auf ihren Rücken zum richtigen Reifen bringen.
Ich wünsche dir und deinen Kindergartenkids ganz viel Freude
mit dieser Sortiergeschichte und vielleicht fallen dir
noch viele weitere Geschichten zum Sortieren ein!
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