So wird der Winter in der Kita zum musikalischen Erlebnis!
Sobald der erste Schnee fällt, heißt es doch oft:
„Frau Holle schüttelt ihre Betten!“
Aber mal ehrlich – wusstest du, dass es in diesem Märchen nicht nur um Schnee geht? Im Mittelpunkt stehen zwei Besucherinnen bei Frau Holle und, naja, wie sie sich so benehmen.
Und ganz unter uns:
Wir kennen sie beide, oder? Die fleißige Goldmarie, die alles mit Liebe angeht – und ihre Gegenspielerin, die Pechmarie, die am liebsten die Füße hochlegt.
Aber seien wir fair: Diese beiden Seiten schlummern in uns allen – auch in den Jungs!😉 Denn manchmal sind wir glänzend wie Goldmarie (oder Goldmarius), und dann gibt es die Tage, an denen wir eher wie Pechmarie/-marius unterwegs sind.
Das Schöne an diesem Märchen?
Es zeigt, dass diese Gegensätze zu uns gehören. Und es erinnert uns daran, wie viel schöner das Leben wird, wenn wir mit Liebe, Offenheit und ein bisschen Fürsorge unterwegs sind. Denn wer das schafft, strahlt – und zwar ganz ohne Goldregen!
Das Märchen von Frau Holle
Ich empfehle dir auf jeden Fall, das Märchen den Kindern ein paar Tage zuvor zu erzählen. Die folgende Klanggeschichte kannst du dann zu einem späteren Zeitpunkt umsetzten. Es ist wirklich wichtig, dass den Kindern das Märchen bereits bekannt ist. Wenn du wissen willst, wie du Frau Holle in der Gruppe einführen kannst, dann empfehle ich dir auf jeden Fall das Praxisheft Frau Holle:
DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN:
Es gibt auf dem Blog einen Artikel, in dem ich beschreibe, wie ich den Einstieg mit einem Märchenritual gestalte. Du findest den Blogartikel HIER.
Einen Blogartikel mit Tipps und Tricks rund ums Märchen erzählen findest du HIER.
Und einen Vorschlag, wie du das Märchen "Der süße Brei" im Kindergarten umsetzten kannst, findest du HIER.
Wenn die Kinder das Märchen von Frau Holle gut kennen (hier findest du meine Umsetzungsideen), dann sind sie bereit und startklar für die folgende Klanggeschichte.
Diese Materialien brauchst du für die Klanggeschichte:
Insgesamt 6 Instrumente nach Wahl (für den Brunnen, das Märchenland, den Ofen, den Apfelbaum, Frau Holles Haus und das Tor)
Anschauungsmaterial aus Foamboard (Brunnen, Märchenland, Ofen, Apfelbaum, Haus von Frau Holle, Tor)
zwei Figuren
ein Knäuel Wolle
Mein Tipp:
In meinem Onlinekurs "Mit Foamboard durchs Jahr: Visualisierung im Kindergarten" zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Foamboard bearbeitest und daraus wunderschöne Anschauungsmaterialien für die Kita erstellst. Auch solche "Aufsteller" sind aus Foamboard schnell gemacht und ein echter Eyecather für deine pädagogische Arbeit. >>> Hier findest du alle Infos zu meinem Onlinekurs <<<
Der Einstieg in die Märchen-Klanggeschichte
Ich liebe es, zum Einstieg DIESES Märchen-Ritual durchzuführen. Egal welches Märchen - ich beginne immer mit diesem Ritual und die Kinder lieben es!
So geht es nach dem Märchen-Ritual weiter:
Am Boden der Kreismitte liegt ausgebreitet ein weißes Tuch. Die Aufsteller aus Foamboard halte allerdings noch verborgen.
Frage die Kinder zunächst, ob sie sich noch an die einzelnen Orte erinnern können, die Goldmarie besucht hat. Und werden diese von den Kindern genannt, holst du die entsprechenden Aufsteller hervor.
Gemeinsam dürfen die Kinder die Foamboard-Aufsteller nun genau in der Reihenfolge platzieren, in der Goldmarie die Orte besucht hat.
Perfekt! Schritt 1 ist geschafft - jetzt sind die Instrumente an der Reihe.
Ich lasse die Kinder zu Beginn jeder Klanggeschichte gerne die Instrument ausprobieren. Was zur Folge hat, dass es kurzzeitig ganz schön laut werden kann. Ich finde, das gehört zum Ausprobieren dazu und darf auch sein…
Nach dem Experimentieren darf dann wieder Ruhe einkehren, denn die Meinung der Kinder ist wieder gefragt: Welches Instrument wird welchem Ort zugeordnet?
Wenn auch Schritt 2 erledigt ist, kann es endlich mit der Klanggeschichte los gehen:
Die Klanggeschichte zum Märchen Frau Holle
Ein Hinweis:
Der folgende Text ist eine verkürzte Version des Märchens. Passe die Länge deiner Erzählung dem Alter und der Aufmerksamkeit der Kinder an.
Jetzt kommen auch das Knäuel Wolle und die Figur für Goldmarie mit ins Spiel.
Das Knäuel zieht seinen Faden durch die gesamte Erzählung und die Figur dürfen die Kinder von einer Station zur nächsten weiterrücken. Auf diese Weise wird das gesamte Märchen nochmals visualisiert.
Und so geht’s:
„Es war einmal eine Witwe mit zwei Töchtern. Die eine war fleißig und freundlich – man nannte sie Goldmarie. Die andere, faul und eigensinnig, nannte man Pechmarie. Die Witwe hatte Goldmarie gar nicht lieb und ließ sie die ganze Arbeit allein erledigen.“
Szene 1: Goldmarie am Brunnen
„Eines Tages saß Goldmarie am Brunnen und spann Wolle. Sie arbeitete so fleißig, dass ihre Finger bluteten. Doch plötzlich – plumps! – fiel ihre Spindel in den tiefen Brunnen. Goldmarie erschrak, denn sie wusste, dass ihre Mutter sehr böse werden würde. Sie überlegte kurz, holte tief Luft und sprang tapfer in den Brunnen, um die Spindel zu holen.“
Vorschläge zum Vertonen:
Triangel – sanft klingeln für die ruhige Szene am Brunnen.
Kleine Trommel – ein dumpfer Schlag, als Goldmarie in den Brunnen fällt.
Szene 2: Die Ankunft im Märchenland
„Als Goldmarie aufwachte, fand sie sich in einer wundersamen, hellen Welt wieder. Sie stand auf grünen Wiesen voller Blumen und hörte Vögel singen. Alles um sie herum war freundlich und einladend, und sie spürte, dass sie an einem besonderen Ort gelandet war.“
Vorschläge zum Vertonen:
Glockenspiel – sanfte, hohe Töne, die das Wunderland einführen.
Vogelpfeife oder Blockflöte – imitiertes Vogelgezwitscher.
Szene 3: Der sprechende Backofen
„Goldmarie ging weiter und plötzlich kam sie an einem großen Backofen vorbei. In ihm lagen viele knusprige Brote, die riefen: 'Zieh uns heraus, zieh uns heraus! Sonst verbrennen wir!' Ohne zu zögern nahm Goldmarie eine Schaufel und zog die Brote vorsichtig heraus.“
Vorschläge zum Vertonen:
Kleine Trommel oder Rahmentrommel – gleichmäßiges Trommeln für die Hitze und das Feuer des Backofens.
Guiro (Ratsche) – sanftes Rasseln für das Knistern der Brote.
Szene 4: Der rufende Apfelbaum
„Ein Stück weiter kam Goldmarie an einen Apfelbaum. Die Äpfel waren so reif und schwer, dass die Zweige sich bis auf den Boden bogen. ‚Schüttle mich, schüttle mich!‘ rief der Baum, ‚meine Äpfel sind alle reif!‘ Goldmarie stellte sich unter den Baum und schüttelte kräftig, sodass die Äpfel auf sie herunterfielen.“
Vorschläge zum Vertonen:
Rassel oder Shaker – schütteln, wenn Goldmarie den Apfelbaum schüttelt.
Kastagnetten – leichtes Klicken für das Herabfallen der Äpfel.
Szene 5: Goldmarie begegnet Frau Holle
„Goldmarie ging weiter, bis sie vor einem kleinen Häuschen stand. Eine alte Frau trat heraus. ‚Ich bin Frau Holle‘, sagte sie und lächelte Goldmarie an. ‚Wenn du mir im Haus hilfst und fleißig bist, soll es dir gut gehen.‘ Goldmarie nickte und begann, Frau Holle im Haushalt zu unterstützen.“
Vorschläge zum Vertonen:
Kastagnetten – leichtes Klicken für Frau Holles Schritte.
Guiro (Ratsche) – Geräusch für Goldmaries Arbeit (Schrubben oder Wischen).
Szene 6: Das Bettenschütteln
„Frau Holle zeigte Goldmarie ihre wichtigste Aufgabe: das Bett so kräftig zu schütteln, dass die Federn fliegen. Wenn die Federn durch die Luft wirbelten, sah es aus, als ob es schneite. Goldmarie schüttelte das Bett Tag für Tag und auf der Erde fiel der Schnee.“
Vorschläge zum Vertonen:
Rassel oder Shaker – ein gleichmäßiges Rasseln, wenn Goldmarie das Bett schüttelt.
Triangel – ein heller Klang, wenn die Federn (Schnee) fallen.
Szene 7: Goldmaries Heimkehr und der Goldregen
„Nach einer langen Zeit bat Goldmarie Frau Holle, sie wieder nach Hause zu schicken. Frau Holle nickte. ‚Weil du so fleißig und gut warst, sollst du reich belohnt werden,‘ sagte sie. Goldmarie trat durch ein Tor, und plötzlich regnete es Gold! Goldmarie stand da, über und über mit Gold bedeckt, und als sie die Augen öffnete, war sie wieder zu Hause.“
Vorschläge zum Vertonen:
Metallophon – für den glitzernden Goldregen, helle und leuchtende Töne.
Triangel – ein sanftes Klingeln als abschließender Glanz.
Hinweis:
Je nach Aufmerksamkeit der Kinder wiederholt nun Pechmarie die selben Stationen auf ihre Weise oder du nimmst mit den Kindern diese Abkürzung…
Szene 8: Pechmarie und das Pech
„Als Pechmarie von dem Goldregen hörte, wollte sie es auch versuchen. Doch Pechmarie war faul und erledigte die Aufgaben bei Frau Holle nur halbherzig. Als sie wieder nach Hause wollte, regnete es kein Gold, sondern schwarzes Pech über sie, das nicht mehr abging.“
Vorschläge zum Vertonen:
Trommel – ein dumpfer, schwerer Schlag, wenn das Pech auf sie fällt.
Guiro (Ratsche) – für die Pechspritzer, ein raues, knarrendes Geräusch.
Szene 9: Der krähende Hahn
„Als Goldmarie nach Hause zurückkehrte, stand ein Hahn auf dem Brunnenrand und krähte laut: ‚Kikeriki! Unsere goldene Jungfrau ist wieder hie!‘ Auch Pechmarie wurde vom Hahn begrüßt, aber diesmal krähte er nur enttäuscht: ‚Kikeriki! Die schmutzige Jungfrau ist wieder hie!’“
Vorschläge zum Vertonen:
Vogelpfeife oder Blockflöte – hohes Krächzen für den Hahn.
Triangel – ein fröhlicher, abschließender Ton für Goldmaries Ankunft.
„So endete das Märchen der beiden Schwestern. Goldmarie wurde für ihre Freundlichkeit und ihren Fleiß belohnt, während Pechmarie für ihr berechnendes Verhalten bestraft wurde. Und wenn Frau Holle im Winter ihr Bett schüttelt, was glaubst du, was dann hier auf unserer Erde passiert?.“
Der Abschluss der Klanggeschichte
So wie ich jedes Märchen mit dem Ritual beginne, schließe ich eine Märchenstunde auch immer mit einem Märchenritual ab. In diesem Blogartikel findest du meinen persönlichen Favoriten: ZUM MÄRCHEN-RITUAL
Ich wünsche dir ganz viel Freude bei der Umsetzung!
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Hier kannst du dir die Klanggeschichte vom Märchen Frau Holle kostenlos als PDF-Datei herunterladen:
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