Wie du aus einem Fingerspiel eine wunderschöne Klanggeschichte zauberst
Klanggeschichten sind großartig! Auf spielerische Weise können Kinder
erste Instrumente ausprobieren,
sie erleben Rhythmus, Spiel und Tanz
und ganz nebenbei wird die Sprache,
Konzentration und
die Sozialkompetenz gefördert.
In diesem Blogartikel zeige ich dir, dass es eigentlich ganz einfach ist, aus einem Gedicht oder Fingerspiel eine tolle Klanggeschichte für den Kindergarten zu machen.
Einem wundervollen Klang-Erlebnis zu jedem Thema steht da eigentlich nichts mehr im Wege!
Das brauchst du für die Klanggeschichte "5 kleine Mäuschen"
Die Bildkarten für den Einstieg
5 Stück von den Klangbausteinen und 5 Schlägel
eine Paar Schlaghölzer
ein Becken und Schlägel
eine Handtrommel
eine Afuche-Cabasa
So kannst du den Einstieg in die Klanggeschichte „5 kleine Mäuse“ gestalten
Wenn ich die Kinder mit Instrumenten spielen lasse, finde ich es am einfachsten, wenn wir alle gemeinsam im Kreis auf dem Boden sitzen. Für die Kinder ist in dieser Position die Handhabung der Instrumente viel einfacher. Zu Beginn haben die Kinder aber noch keine Instrumente vor sich.
Beginne mit den Kindern zuerst ein Gespräch und verwende dazu gerne auch die Bildkarten, die du dir am Ende des Blogartikels kostenlos downloaden kannst.
Tiere im Winter - wo und wie überwintern Specht, Bär, Maulwurf, Fledermaus, Eule und Maus?
Weißt du’s ganz genau?
Falls nicht, habe ich hier ganz kurz und knapp ein paar Fakten und Infos für dich zusammengetragen.
Der Specht:
Er lebt in seiner Baumhöhle und ist auch im Winter aktiv und hält weder Winterschlaf noch Winterruhe. Während der Winterzeit ist er in der Lage, seine Ernährung umzustellen. In dieser Zeit, in der Insekten knapp sind, frisst er Nüsse, Beeren und Samen. Deshalb kann man im Winter den Buntspecht auch manchmal an Futterhäuschen beobachten.
Der Bär:
Der Bär hält Winterruhe. Dabei verringert er seinen Kreislauf, die Atmung und den Herzschlag nur so weit, dass er jederzeit seine Höhle verteidigen kann. Würde er seinen mehrere hundert Kilo schweren Körper auf drei Grad absenken, käme er ohne fremde Energie nie mehr „auf Touren“. Die genaue Bewerkstelligung seines Energiehaushaltes, die Gestaltung der Temperaturkurven oder seine eingeschränkte Nierenfunktion – all das ist nach wie vor ein Geheimnis.
Der Maulwurf:
Da er weder Winterschlaf noch Winterruhe hält, legt sich der Maulwurf einen Vorrat aus Regenwürmern an. Wie er das macht?
In seinem Tunnelsystem befinden sich mehrere "Vorratskammern" in denen er die Regenwürmer "lagert". Er frisst nur lebendige Regenwürmer, deshalb beißt er die Vorderenden der Würmer ab, damit sie überleben, ihm aber nicht mehr entwischen können (ganz schön schaurig, oder?). Ist der Wintervorrat aufgebraucht, sucht er zuweilen auch über der Erde nach Nahrung.
Die Fledermaus:
Sie verschläft etwa die Hälfte des Jahres! Von Anfang November bis Ende März halten Fledermäuse Winterschlaf. Das müssen sie auch, denn auf dem Speiseplan unserer heimischen Fledermäuse stehen ausnahmslos Insekten, die in der Winterzeit leider Mangelware sind.
Die Eule:
Auch sie hält weder Winterschlaf noch Winterruhe. Aus Nahrungsmangel kann man sie nachts aber viel öfters in Gegenden entdecken, die von Menschen bewohnt sind.
Die Maus:
Wild lebende Mäuse halten je nach Bedarf eine Winterruhe. Dies machen sie nur, wenn die Nahrung zu knapp wird, nicht wegen der Kälte. Damit es die Mäuse im Winter schön warm haben, suchen sie sich einen Unterschlupf in hohlen Wänden, Böden und Keller.
Nach dem Gespräch kannst du auch schon zu den fünf kleinen Mäuschen überleiten.
Die Klanggeschichte „Fünf kleine Mäuschen“
Die folgende gereimte Geschichte war ursprünglich ein Fingerspiel.
Als ich vor Jahren über dieses Fingerspiel gestolpert bin, hab ich aber gleich eine Klanggeschichte daraus gemacht.
Vielleicht hast auch du ein Fingerspiel in deiner Sammlung, das sich für eine Klanggeschichte gut eignet? Perfekt sind etwas längere Fingerspiele oder Gedichte. Überlege einfach, welche Instrumente zu den einzelnen Textstellen passen könnten und schon ist eine Klanggeschichte fertig!
Zum Thema Winter findest du übrigens auch in meinem Praxisheft Frau Holle eine wunderschöne Klanggeschichte.
Um die gereimte Geschichte kennenzulernen ist es perfekt, sie erst mal als Fingerspiel den Kindern zu erzählen:
Dazu sind die Finger der rechten Hand die Mäuschen, die nacheinander im Sprech-Ryhthmus wackeln. Die Finger der linken Hand stellen die Waldtiere dar und bewegen sich ebenso im Rhythmus.
Danach kannst du auch schon die Instrumente an die Kinder verteilen:
Fünf Kinder spielen die Mäuschen und erhalten je einen Klangbaustein und einen Schlägel.
Ein Kind spielt den Specht und bekommt die Schlaghölzer.
Das nächste Kind erhält das Becken und einen Schlägel für den Bären.
Das Kind, das den Maulwurf spielt, bekommt die Handtrommel.
Die Afuche-Cabasa stellt die schwingenden Flügel der Fledermaus dar und geht an das letzte Kind.
Mein Tipp
Wenn die Kinder noch nicht oft mit Instrumenten gespielt haben, zeige ihnen vorerst den Umgang mit den einzelnen Instrumenten und gib den Kindern auch genügend Zeit, um auszuprobieren und mit den Instrumenten zu experimentieren.
Dann kann es auch schon mit der Klanggeschichte losgehen!
Fünf kleine Mäuschen
(Autor*in unbekannt)
1, 2, 3, 4, 5 kleine Mäuschen
(Klangbausteine: die fünf Kinder schlagen nacheinander ihre Klangbausteine einmal an)
die suchten einst ein Häuschen.
Nicht zu groß und nicht zu klein
passend sollte es halt sein.
Das erste Mäuschen (das Kind mit dem 1. Klangbaustein schlägt diesen 1 mal an) fragt den Specht höflich:
„Dürfen wir bei dir in der Baumhöhle wohnen,
wäre das wohl möglich?“
(Das Kind mit dem 1. Klangbaustein schlägt diesen wieder 1 mal an)
„Nein, nein, mein Kleiner“, sagt der Specht,
(die Schlaghölzer werden 3 mal geschlagen)
„zu eng, das wäre mir nicht recht.“
(erneut die Schlaghölzer 3 mal schlagen)
Das zweite Mäuschen (das Kind mit dem 2. Klangbaustein schlägt diesen 2 mal an) fragt den Bären höflich:
„Dürfen wir bei dir in der Höhle wohnen,
wäre das wohl möglich?“
(Das Kind mit dem 2. Klangbaustein schlägt diesen wieder 2 mal an)
„Nein, nein, mein Kleiner“, sagt der Bär,
(das Becken wird 1 mal kräftig angeschlagen)
„die Höhle hab’ ich lieber leer.“
(Das Becken wird nochmal kräftig angeschlagen)
Das dritte Mäuschen (das Kind mit dem 3. Klangbaustein schlägt diesen 3 mal an) fragt den Maulwurf höflich:
„Dürfen wir bei dir in den Gängen wohnen,
wäre das wohl möglich?“
(Das Kind mit dem 3. Klangbaustein schlägt diesen wieder 3 mal an)
„Nein, nein, mein Kleiner“, sagt der Maulwurf,
(die Trommel liegt vor dem Kind am Boden. Mit der Hand "wischt" das Kind auf der Trommel im Kreis)
„ich seh’ euch nicht, wenn ich durch die Gänge schlurf.“
(Die Trommel erneut wischen)
Das vierte Mäuschen (das Kind mit dem 4. Klangbaustein schlägt diesen 4 mal an) fragt die Fledermaus höflich:
„Dürfen wir bei dir in der Höhle wohnen,
wäre das wohl möglich?“
(Das Kind mit dem 4. Klangbaustein schlägt diesen wieder 4 mal an)
„Nein, nein, mein Kleiner“, sagt die Feldermaus,
(das Kind dreht 3 mal die Afuche-Cabasa)
„nur wer Flügel hat, ist hier zu Haus.“
(Die Afuche-Cabasa wieder 3 mal wie Flügelschläge drehen)
Das fünfte Mäuschen (das Kind mit dem 5. Klangbaustein schlägt diesen 5 mal an) will die Eule fragen,
doch schnell ihm dann die anderen sagen:
„Die Eule wird uns fressen, dort zu wohnen kannst du vergessen.“
(Die vier anderen Klangbausteine werden ganz schnell zugleich gespielt)
1, 2, 3, 4, 5 kleine Mäuschen
(Klangbausteine: die fünf Kinder schlagen nacheinander ihre Klangbausteine einmal an)
die suchten einst ein Häuschen.
„Wir bauen uns selbst ein Häuschen“,
beschließen da die Mäuschen.
Sie bauen sich eine Höhle
und feiern mit Gegröle.
Zum Schluss lassen die Kinder alle Instrumente gemeinsam erklingen:
Zuerst wild durcheinander, nach einiger Zeit könntest du mit einem Rhythmus mit einsteigen und schauen, was passiert.
Das Fingerspiel hab’ ich gefunden in: Bausteine Kindergarten 1/2004
Eine Idee zum Abschluss der Klanggeschichte
Nun ist Schlafenszeit für alle Tiere!
Als erstes darf die Fledermaus noch mal ihr Solo spielen, dann wird sie immer leiser und leiser und wenn ihr Instrument verstummt, ist die Fledermaus in ihrer Höhle eingeschlafen.
Dann ist der Maulwurf an der Reihe und spielt sein Solo und legt sich danach zur Ruh.
Es folgen der Bär und danach der Specht.
Zum Schluss sind die fünf Mäuschen nach der selben Art und Weise an der Reihe.
Merke dir gerne diese Grafik auf Pinterest,
um auf die Klanggeschichte jederzeit zurückgreifen zu können.
Ein kleiner Tipp zum Schluss
Kinder müssen eine neue Klanggeschichte
erst mal kennen lernen.
Am besten ist es, wenn du die selbe Klanggeschichte immer mal wieder in dein Kindergartenprogramm einbaust. Du wirst sehen - mit jedem Mal kennen die Kinder die Geschichte besser und wissen dann auch immer genauer, wie und wann sie mit ihren Instrumenten einsetzen müssen.
Ich wünsch dir und deinen Kindergartenkindern ein wundervolles Klang-Erlebnis mit meiner süßen Klanggeschichte für den Winter!
Die Kindergarten Elfe
Mehr Ideen zum Thema Winter findest du im Praxisheft Frau Holle. Passend zum Märchen und zum Winter findest du darin fertig ausgearbeitete Morgenkreise, Turnstunden, Rhythmik-Einheiten, Klanggeschichten und vieles mehr…
Alle weiteren Infos zum Praxisheft Frau Holle für den Kindergarten findest du HIER.
Und wie immer kannst du dir hier die Klanggeschichte und auch die Bildkarten kostenlos als PDF-Datei downloaden:
HINWEIS
In manchen Fällen klappt der Download nicht. Woran es liegt - ehrlich - ich hab keine Ahnung. Versuche den Blog in einem anderen Browser oder über ein anderes Gerät zu öffnen. Bei einigen Leserinnen klappt es dann.
Soooooo wunderschön ❤️ vielen lieben Dank!!!!
Das ist ein wirklich total schöner und ausführlicher Beitrag und eine süße Idee.